Begriffe wie Agilität, New Work, Demokratisierung oder Selbstorganisation sind in der Arbeitswelt von heute in aller Munde. Rasante Veränderungen der Welt da draußen, lassen Unternehmen immer wieder die Why?-Frage stellen, ihre Mission und Vision hinterfragen und bringen bekannte Vorstellungen und Annahmen ins Wanken.
Begriffe wie Agilität, New Work, Demokratisierung oder Selbstorganisation sind in der Arbeitswelt von heute in aller Munde. Rasante Veränderungen der Welt da draußen, lassen Unternehmen immer wieder die Why?-Frage stellen, ihre Mission und Vision hinterfragen und bringen bekannte Vorstellungen und Annahmen ins Wanken. Aber was verbirgt sich dahinter? Wie lässt sich klar fassen, worauf es jetzt ankommt? Wie können sich Unternehmer*innen gut orientieren und zurechtfinden?
Halten wir das Klare und Sichtbare erst einmal fest: die Welt verändert sich immer schneller und mit ihr die Menschen und ihre Bedürfnisse und Bedarfe. Was gestern noch nützlich und brauchbar war, kann heute bereits überholt sein und andere Problemstellungen hervorbringen. An dieser Stelle sind die Unternehmen mit ihren Angeboten gefragt. Sind die Produkte und Dienstleistungen, die sich vor kurzem einer hohen Nachfrage erfreut haben, heute und morgen auch noch populär, nützlich oder notwendig? Diese Prüfschleife bleibt kaum einem Unternehmen erspart und führt zu kontinuierlichen Anpassungsbedarfen.
Eine Fragestellung, die sich unmittelbar anschließt, ist die Frage nach den Menschen, die in diesen Unternehmen arbeiten und beschäftigt sind. Wie wirkt so viel Veränderungsbedarf auf sie? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten müssen sie haben oder ausbilden? Wie kann das gut gelingen?
Der Mensch ist von Natur aus so beschaffen, dass Veränderungen ihn erst einmal verunsichern und er diese meist ablehnt. Darüber hinaus entspricht es ebenfalls seiner Natur, dass er einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen und sich nützlich und gebraucht fühlen will. Kommen nun beide Aspekte zusammen, wird also das Gefühl von Unsicherheit zusätzlich von einem Gefühl geprägt, dass seine Tätigkeit nicht unmittelbar zu einer gesteigerten Wertschöpfung beiträgt, so sind Frust und Unzufriedenheit vorprogrammiert. Die Reaktionen darauf gehen allerdings meist in Richtung Unbeweglichkeit, Ohnmacht und Starre, also das komplette Gegenteil von dem, was gebraucht wird; das komplette Gegenteil von Agilität.
Beweglich bleiben in bewegten Zeiten braucht ein hohes Maß an Widerstandskraft. Widerstandskraft von Unternehmen braucht sinnstiftende Arbeit, eine heterogene Mitarbeiterschaft und Vertrauen. Es reicht nicht, sich agil zu nennen und den Wohlfühlfaktor zu erhöhen. Es bedarf einer genauen Betrachtung der Strukturen und Verhältnisse. Es bedarf einer Mitarbeiterschaft, die spontan auf unerwartete Anfragen und Situationen reagieren kann, gute Lösungen findet und dies von Seiten der Unternehmensführung ermöglicht wird und erwünscht ist. Das braucht Mut auf beiden Seiten. Es braucht außerdem die Akzeptanz von Fehlern und Irrtümern als natürlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses. Es braucht eine transparente Kommunikation und ein unterstützendes Gleichgewicht zwischen Aktion und Dokumentation oder besser gesagt, zwischen wertschöpfender Arbeit und unterstützenden Prozessen.
Was lässt sich jetzt festhalten? Agilität braucht Raum. Menschen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Unternehmen brauchen eine ganzheitliche Herangehensweise für die Veränderungen und Entwicklungen. Und die Welt da draußen bleibt nicht stehen. Das Motto muss also heißen: Licht an. Hingucken. Ausprobieren. Lernen. Und wenn der Stein einmal rollt, dran bleiben!