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Frag doch mal dein Team… mit einer Retrospektive!

Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil der agilen Methode „Scrum“. Wir nutzen dieses Format, auch „Scrum-Event“ genannt, regelmäßig bei lernen bohlscheid.
Agilität bedeutet für uns Veränderungsfähigkeit. Für den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung in einem Team oder der gesamten Organisation ist es ein wertvoller Schritt, Retrospektiven zu etablieren. Eine Retrospektive ist ein Format aus der agilen Arbeitswelt, mit dem man über die Vergangenheit, z. B. einen genau definierten Abschnitt oder den Status Quo reflektieren und daraus Schlüsse für die Zukunft ziehen kann. So werden konkrete Maßnahmen definiert, die eine kontinuierliche Verbesserung unterstützen und in einem Team oder der gesamten Organisation Veränderungsfähigkeit verankern. Gemeinsames Lernen und zugleich eine hohe Leistungsfähigkeit werden dadurch ermöglicht.

Prinzip der Retrospektive

Retrospektiven folgen einem Grundprinzip, welches im Rahmen des Meetings verdeutlicht wird. Norman L. Kerth beschreibt dies wie folgt: „Unabhängig von dem, was wir entdecken werden, glauben wir, dass jeder sein oder ihr Bestes gegeben hat, unter Berücksichtigung des Timings, seiner oder ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen, der zur Verfügung stehenden Mittel und der Situation.“ Indem man dies explizit ausdrückt, schafft man ein sicheres Umfeld, in dem das Team zusammenfinden und konstruktiv miteinander arbeiten kann.

Retrospektiven dienen dazu:

  • Ineffizienzen, Energieverschwendung und Überlastung in einem Team zu identifizieren
  • Die Selbstorganisation in Teams zu fördern
  • Prozesse und Zusammenarbeit innerhalb eines Teams zu verbessern
  • Auch Prozesse und Zusammenarbeit mit beteiligten Teams und Stakeholdern zu optimieren
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung und Lernen zu ermöglichen
  • Positive Teamaspekte zu betonen
  • Frust abzubauen und Veränderungsenergie zu etablieren

Im Rahmen einer Retrospektive werden konkrete Vereinbarungen getroffen, die machbar sind und ggf. von verschiedenen Teammitgliedern umgesetzt werden können. Dabei werden Verantwortlichkeiten klar festgelegt. Wie wirkungsvoll die Umsetzung war, ist in der folgenden Retrospektive zu erkennen.
Warum ist das so wichtig? Ein Team wurde zusammengestellt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Erreichen dieses Ziels ist nur möglich, wenn gut und mit Freude zusammengearbeitet wird. Und eine Zusammenarbeit funktioniert oft nicht von allein. Eine regelmäßige Agile Retrospektive sorgt dafür, dass aus einer Gruppe von Individuen ein effektives Team entsteht.

Seestern-Retrospektive

Format einer Retrospektive

Es gibt es eine Vielzahl von Formaten für eine Retrospektive. Ein sehr gängiges Format, welches das Prinzip einer Retrospektive gut verdeutlicht, ist die sogenannte „Seestern-Retrospektive“.

Ablauf einer Retrospektive

Eine Retrospektive folgt einem festen Ablaufplan, an dem sich die Moderatorin/der Moderator orientiert. Dabei ist ein gutes timeboxing essenziell. In der Regel nehmen wir uns 90 Minuten Zeit. Bei lernen bohlscheid hat sich folgende Abfolge als zielführend erwiesen:

  • Begrüßung
  • Darstelllung Zusammenhänge: ggf. Anlass, Thema, (Wiederholung) Grundprinzip und Vereinbarung Regeln (wie Vertraulichkeit, timeboxing, Umgang mit Mobiltelefonen etc.)
  • Check-In
  • Retrospektiv-Format als Kern (wie z.B. die oben dargestellte Seestern-Retrospektive)
  • Konvergieren der abgeleiteten Verbesserungsmöglichkeiten mit Fokus auf die für das Team wesentlichen Punkte
  • Ausblick: gemeinsame Beschreibung und Festhalten der nächsten Schritte
  • Check-Out

Die feste Installation von lernenden Strukturen führt zu deutlich erfolgreicheren Organisationen in komplexen Umgebungen. Lernende Strukturen durch Retrospektiven machen nicht nur auf der Ebene der operativen Teams Sinn. Die Veränderungsenergie, die dadurch entstehen kann, entfaltet sich ganz besonders, wenn man auf allen Ebenen im Unternehmen lernende Strukturen aufbaut.

Und nicht zu verachten: Retrospektiven machen echt Spaß!

Scrum – Die agile Methode, die Teams voranbringt

Dein Projekt steht still, das Team ist unorganisiert und es fehlt an klaren Strukturen? Scrum könnte die Antwort sein! Diese agile Arbeitsmethode sorgt für mehr Flexibilität und bessere Zusammenarbeit. In diesem Artikel erklären wir dir, wie Scrum funktioniert und weshalb es in so vielen Teams mittlerweile zum Standard geworden ist.

Was ist Scrum eigentlich?

Scrum ist ein agiles Framework, also eine Projektmanagement-Methode, die darauf abzielt, komplexe Aufgaben in kleinen, gut strukturierten Schritten zu lösen. Es hilft dabei, dass Teams flexibler auf Veränderungen reagieren, schneller Ergebnisse liefern und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten. Ursprünglich wurde Scrum für die Softwareentwicklung entwickelt. Mittlerweile wird es auch in vielen anderen Bereichen angewendet, da es sich gut dazu eignet, Projekte effizient und transparent zu gestalten. Durch klare Rollen und feste Abläufe sorgt Scrum für bessere Zusammenarbeit und erhöht die Transparenz im Team, was zu einer höheren Produktivität führt.

Was gehört alles zu Scrum?

Scrum besteht aus drei zentralen Teilen:

  • Das Scrum-Team: Im Scrum gibt es drei Hauptrollen. Der Scrum Master, der im Team hilft den Prozess so zu gestalten, dass dieser reibungslos abläuft. Der Product Owner, der dafür verantwortlich ist, die Prioritäten im Projekt zu setzen und sicherzustellen, dass das Team sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert. Schließlich gibt es noch das Entwicklungsteam, das die eigentliche Umsetzung der Aufgaben durchführt.
  • Die Scrum-Events: Das sind strukturierte und festgelegt Meetings, die dabei helfen, den Arbeitsablauf zu steuern und zu verbessern. Die gesamte Arbeit in Scrum wird in kurzen, aufeinanderfolgenden Projekten, den sogenannten Sprints, ausgeführt. Ein Sprint beginnt mit dem Sprint Planning, indem das Team bestimmt, welche Aufgaben erledigt werden. Danach folgen die Daily Scrums, bei denen täglich der aktuelle Stand des Projekts besprochen wird. Der Sprint endet mit dem Sprint Review, indem die Ergebnisse vorgestellt und besprochen werden. Zum Schluss folgt die Sprint Retrospektive , in der das Team den Arbeitsablauf und die Zusammenarbeit reflektiert, um diese ggf. im nächsten Sprint zu verbessern.
  • Die Scrum-Artefakte: Dabei handelt es sich um die Ergebnisse, die im Scrum-Prozess entstehen. Das wichtigste Artefakt ist das Product Backlog, eine Liste mit allen Aufgaben, die im Projekt zu erledigen sind. Daraus wird das Sprint Backlog erstellt, das die Aufgaben für den nächsten Sprint enthält. Am Ende eines Sprints entsteht ein Inkrement – das ist ein Ergebnis, das genutzt oder weiter verbessert werden kann.

Quelle: Scrum.org

Wie arbeitet man mit Scrum?

In Scrum arbeitet man in festgelegten, wiederholenden Abschnitten, den sogenannten Sprints. Jeder Sprint startet mit dem Sprint Planning, bei dem das Team entscheidet, welche Aufgaben aus der Aufgabenliste (Product Backlog) erledigt werden sollen. Diese Aufgaben werden im Sprint Backlog gesammelt und das Team arbeitet während des Sprints daran, diese Aufgaben zu erledigen.

Während des Sprints trifft sich das Team täglich im Daily Scrum, einem kurzen Meeting, um den aktuellen Stand zu besprechen und Probleme zu erkennen. Am Ende des Sprints präsentiert das Team die fertigen Ergebnisse im Sprint Review. Dies ermöglicht es allen Beteiligten, Feedback zu geben und zu prüfen, dass das Inkrement den Erwartungen entspricht.

Nach jedem Sprint reflektiert das Team in der Sprint Retrospektive den bisherigen Arbeitsablauf und sucht nach Möglichkeiten zur Verbesserung. So verbessert sich nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Arbeitsweise des Teams. Durch diesen wiederkehrenden Ablauf bleibt das Team flexibel und kann schnell auf Veränderungen reagieren.

Wie hilft mir Scrum im Alltag?

Scrum hilft dir im Alltag, deine Arbeit besser zu organisieren und im Team effektiver zusammenzuarbeiten. Aufgaben und Ziele werden klar festgelegt und regelmäßig besprochen. Durch die kurzen Sprints und täglichen Meetings kannst du flexibel auf Änderungen reagieren und siehst schnell Fortschritte. Außerdem verbessert sich deine Arbeitsweise immer zu, da nach jedem Sprint analysiert wird, was gut lief und was verbessert werden kann. Dadurch arbeitest du effizienter und findest schneller Lösungen zu den Problemen.

Alle weiteren Informationen zum Thema Scrum kannst du bei scrum.org nachlesen

Verschiedene Arten von Scrum

Neben dem klassischen Scrum gibt es noch einige Abwandlungen, die je nach Bedarf zum Einsatz kommen:

  • Scaled Scrum: Wenn mehrere Teams an einem großen Projekt arbeiten, kommt oft Scaled Scrum zum Einsatz. Eine Variante davon ist Scrum@Scale, bei der die Prozesse so angepasst werden, dass auch bei großen Projekten und vielen Beteiligten die Scrum-Prinzipien eingehalten werden können.
  • Scrum im Unterricht: Scrum wird mittlerweile nicht nur in Unternehmen, sondern auch in Schulen und Universitäten eingesetzt. Schüler und Studierende arbeiten in kleinen Teams an Projekten, genau wie in der echten Arbeitswelt. Das fördert nicht nur Teamarbeit, sondern auch Selbstorganisation und Eigenverantwortung.
  • Hybrid-Scrum: Hierbei wird Scrum mit anderen agilen Methoden kombiniert, um noch flexibler zu sein. Häufig wird Scrum mit Kanban gemischt, um noch mehr Visualisierung und Flexibilität zu ermöglichen. 

Das hört sich alles gut an und du möchtest deine Scrum-Kenntnisse vertiefen? Unsere Weiterbildungen zum zertifizierten Scrum Master oder zertifizierten Product Owner bieten dir die Gelegenheit, dein Wissen zu erweitern und in agilen Projekten eine Schlüsselrolle zu übernehmen.

Entdecke jetzt unsere Weiterbildungen im Innovation Hub für mehr Wissen in zukunftsweisenden Bereichen.

Impulse vom agile lunchbreak #2: New Work

Diesmal drehte sich alles um die Themen New Work und Agilität… Die Begriffe Agilität, Selbstorganisation oder Selbstverantwortung sind in der Arbeitswelt nach wie vor in aller Munde. New Work bezeichnet den Trend hin zu einer innovativen Arbeitsgestaltung, agiles Arbeiten ist dabei eine zentrale Grundlage. Es geht um die Schaffung von schneller Handlungsfähigkeit und Flexibilität im Arbeitskontext.

Marija Hoffmann Leiterin Organisationsentwicklung und „Leichtigkeitsbeauftragte“ führte weg von „darf es noch etwas mehr“: neue Organisationsform, neue Aufgaben und mehr Arbeit. Sie setze Impulse für Dinge, die wir besser lassen sollten, um eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, Mitarbeiter einzubinden, kreative Ideen und kritische Stimmen zu hören.

Zum Einstieg diskutierten die Teilnehmer den Begriff und den Sinn von Agilität und arbeiteten interaktiv mit dem Jamboard. Was hat sich verändert und an welcher Stelle sind neue Organisationsformen sinnvoll?

Marija Hofmann zeigte auf, wieso der klassische hierarchische Aufbau von Unternehmen in der heutigen Geschäftswelt auf Probleme trifft. Das traditionelle Verständnis von Führung und Organisation geht davon aus, dass es keine großen Überraschungen gibt, Entscheidungen werden durch die Führung getroffen und es gibt stets genug Zeit für Entscheidungen; Mitarbeiter als ausführende Kräfte in diesem Organisationsaufbau gesehen.

Für viele Unternehmen hat sich aber das Umfeld so stark geändert, dass sie flexibler und individueller auf die Veränderungen des Umfelds reagieren können. Diese Veränderungen sind in zwei Konzepten beschrieben worden: VUKA und BANI. Beide Modelle zeigen die wachsende Volatilität und Brüchigkeit unserer modernen Welt. Eine Antwort auf diese Situation ist die Agilität und die Idee von New Work.

Danke an alle Teilnehmerinnen. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Agile Lunchbreak – nach unserer Sommerpause

Agilität und Arbeit | Heute, morgen, übermorgen

Begriffe wie Agilität, New Work, Demokratisierung oder Selbstorganisation sind in der Arbeitswelt von heute in aller Munde. Rasante Veränderungen der Welt da draußen, lassen Unternehmen immer wieder die Why?-Frage stellen, ihre Mission und Vision hinterfragen und bringen bekannte Vorstellungen und Annahmen ins Wanken. Aber was verbirgt sich dahinter? Wie lässt sich klar fassen, worauf es jetzt ankommt? Wie können sich Unternehmer*innen gut orientieren und zurechtfinden?

Halten wir das Klare und Sichtbare erst einmal fest: die Welt verändert sich immer schneller und mit ihr die Menschen und ihre Bedürfnisse und Bedarfe. Was gestern noch nützlich und brauchbar war, kann heute bereits überholt sein und andere Problemstellungen hervorbringen. An dieser Stelle sind die Unternehmen mit ihren Angeboten gefragt. Sind die Produkte und Dienstleistungen, die sich vor kurzem einer hohen Nachfrage erfreut haben, heute und morgen auch noch populär, nützlich oder notwendig? Diese Prüfschleife bleibt kaum einem Unternehmen erspart und führt zu kontinuierlichen Anpassungsbedarfen.

So weit, so gut.

Eine Fragestellung, die sich unmittelbar anschließt, ist die Frage nach den Menschen, die in diesen Unternehmen arbeiten und beschäftigt sind. Wie wirkt so viel Veränderungsbedarf auf sie? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten müssen sie haben oder ausbilden? Wie kann das gut gelingen?

Der Mensch ist von Natur aus so beschaffen, dass Veränderungen ihn erst einmal verunsichern und er diese meist ablehnt. Darüber hinaus entspricht es ebenfalls seiner Natur, dass er einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen und sich nützlich und gebraucht fühlen will. Kommen nun beide Aspekte zusammen, wird also das Gefühl von Unsicherheit zusätzlich von einem Gefühl geprägt, dass seine Tätigkeit nicht unmittelbar zu einer gesteigerten Wertschöpfung beiträgt, so sind Frust und Unzufriedenheit vorprogrammiert. Die Reaktionen darauf gehen allerdings meist in Richtung Unbeweglichkeit, Ohnmacht und Starre, also das komplette Gegenteil von dem, was gebraucht wird; das komplette Gegenteil von Agilität.

Beweglich bleiben in bewegten Zeiten braucht ein hohes Maß an Widerstandskraft. Widerstandskraft von Unternehmen braucht sinnstiftende Arbeit, eine heterogene Mitarbeiterschaft und Vertrauen. Es reicht nicht, sich agil zu nennen und den Wohlfühlfaktor zu erhöhen. Es bedarf einer genauen Betrachtung der Strukturen und Verhältnisse. Es bedarf einer Mitarbeiterschaft, die spontan auf unerwartete Anfragen und Situationen reagieren kann, gute Lösungen findet und dies von Seiten der Unternehmensführung ermöglicht wird und erwünscht ist. Das braucht Mut auf beiden Seiten. Es braucht außerdem die Akzeptanz von Fehlern und Irrtümern als natürlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses. Es braucht eine transparente Kommunikation und ein unterstützendes Gleichgewicht zwischen Aktion und Dokumentation oder besser gesagt, zwischen wertschöpfender Arbeit und unterstützenden Prozessen.

Ein Fazit zur Agilität

Was lässt sich jetzt festhalten? Agilität braucht Raum. Menschen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Unternehmen brauchen eine ganzheitliche Herangehensweise für die Veränderungen und Entwicklungen. Und die Welt da draußen bleibt nicht stehen. Das Motto muss also heißen: Licht an. Hingucken. Ausprobieren. Lernen. Und wenn der Stein einmal rollt, dran bleiben!

Zum Weiterklicken:

  • lernen bohlscheid veranstaltet regelmäßig den Agile Lunch Break.
  • Eine Möglichkeit, um Lernsettings agil zu gestalten, ist eduScrum.

Agile Lunch Break #1: Geschäftsmodelle in der Transformation

Wie kann dein Geschäftsmodell in der Zukunft aussehen und wo entsteht der Wert für deine Kunden, welche Lösung bietest du ihnen an? – Diesen Fragen gehen wir im Agile Lunch Break nach.

Was ist der Agile Lunch Break?

Der Agile Lunch Break ist eine virtuelle Mittagspause. In diesem kostenlosen Online Event erhältst du neue Impulse zu spannenden Themen und kannst dich aktiv an Diskussionen beteiligen. Nutze deine Mittagspause, um mehr über aktuelle Trends zu erfahren. Unsere Experten stellen dir jeweils ein Thema vor. Und so geht es los …

  • Agile Lunch Break #1: Geschäftsmodelle in der Transformation
  • Mittwoch, 29.03.2023
  • Zeit: 12:30 Uhr- 13:15 Uhr  (max. 1 Std.)

Transformation der Geschäftsmodelle

Sehen Sie sich die Aufzeichnung unseres ersten ‚Agile Lunch Break‘ an:

Transformation ist eines der Schlagworte, wenn es um den notwendigen oder unausweichlichen Veränderungsprozess unserer Geschäfts- und Arbeitswelt geht. Vieles ist neu zu bewerten, es tritt an unterschiedlichen Stellen Unsicherheit auf. Von Unternehmen wird in dieser sich schnell verändernden Welt ein hohes Maß an Agilität verlangt.

Im Dauerfeuer solcher Fragen und Themen lohnt es sich oft einen Schritt zur Seite zu treten, etwas Abstand zu nehmen und mal auf das „Große Ganze“ zu blicken:

  • Was ist eigentlich unser Geschäftsmodell?
  • Was kann, darf, muss sich verändern im Wandel der Zeit?
  • Wo müssen wir der Transformation folgen?
  • Wie können wir unser eigenes Modell agil und krisenfest machen?

Im Rahmen unseres agilen Lunch Breaks wollen wir das Thema „Geschäftsmodell“ diskutieren. Wir werden kurz das Business Model Canvas vorstellen. In der anschließenden Diskussion betrachten wir die Transformation, identifizieren Treiber und geben Impulse, das eigene Geschäftsmodell neu in den Blick zu nehmen.

eduScrum®: Lernen braucht (Frei-)raum

In unserer von Leistungsdruck und Schnelligkeit geprägten Welt finden sich auch im Kontext Lernen zunehmend fragwürdige Konzepte und Umsetzungsstrategien: „Lernen muss effektiv und Lernsettings effizient gestaltet sein!“ oder „Wir müssen unsere Bildungslandschaft an den Anforderungen von morgen orientieren!“. Beide Aspekte sind richtig, wichtig und beachtenswert, doch wie werden sie verstanden und umgesetzt? Wie kann es mir gelingen, den Anforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht zu werden und mir dabei schnell und nachhaltig neue Kompetenzen und neues Wissen anzueignen?

Ein neues Rahmenwerk

Auf der Suche nach Impulsen und Anregungen sind wir auf ein Rahmenwerk gestoßen, das eine Vielzahl an Antworten für uns bereithält und darüber hinaus für analoge und digitale Lernsettings gleichermaßen geeignet ist: eduScrum®. Agilität, Teamorientiertheit und Projektarbeit sind die drei Säulen, die das WIE des Lernens mit eduScrum® stützen. Die „6Cs“ (communication, creativity, critical thinking, collaboration, care und choice) kennzeichnen die Herangehensweise im Miteinander und bilden den Kern der zu erlernenden Kompetenzen. Schnell wird klar, dass es sich nicht lediglich um eine Lehr- oder Lernmethode handelt, sondern dass hier eine Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten für fachliches und vor allem persönliches Wachstum gefunden werden kann. Wo sich Lern- und Organisationsentwickler den Kopf zerbrechen, um einen leichten, aber nachhaltigen Einstieg in die agile Arbeitswelt zu ermöglichen, bietet eduScrum® für jedes Lernsetting – vom schulischen, bis hin zur Lernenden Organisation im Unternehmenskontext – eine reale Chance auf den zukunftsorientierten Mindset.

eduScrum®: Lernen mit Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung

Kann es so leicht sein, wie es klingt? Ja und Nein: eine Grundvoraussetzung für das Erlernen und Umsetzten von eduScrum® ist diese Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung als Trainer/ Entwickler/ Coach selbst mitzubringen und Lernen als einen natürlichen, lebenslangen Prozess zu verstehen.

Die Basis dafür ist die reflektive Auseinandersetzung mit dem eigenen „WHY“ und dem eigenen (Lern-)Weg, um eine der wichtigsten Erfordernisse mitzubringen: Authentizität. Denn dann ist es möglich, eine Umgebung des Vertrauens zu gestalten, in der „Fehler“ erwünscht sind und Selbstverantwortung als Wert einer effektiven und effizienten Teamarbeit verinnerlicht werden kann.

Förderung

Verschiedene Ministerien und Behörden bieten Förderungen für Fort- und Weiterbildungen an. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Förderprogramme für Sie zusammengestellt. Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch bei der Auswahl der passenden Förderung.

Bildungsgutschein

Einen Bildungsgutschein zur Finanzierung einer Weiterbildungsmaßnahme können Arbeitssuchende bzw. Arbeitnehmer, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, bei der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Der Bundesagentur steht es jedoch frei, sich für oder gegen eine Weiterbildungsmaßnahme des Antragstellers zu entscheiden. Die Dauer der Förderung kann zwischen einigen Wochen und maximal 2 Jahren variieren. Der Antragsteller erhält von der Bundesagentur eine Bescheinigung, die beim ausgewählten Weiterbildungsträger vorgelegt werden muss. Die Weiterbildung wird mit 100% gefördert.

Bildungsgutscheine können bei uns – beispielsweise – in Umschulungen und Weiterbildungen eingesetzt werden.

Bundesagentur für Arbeit, Leistungen während der beruflichen Weiterbildung und Merkblatt „Förderung berufliche Weiterbildung“

Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein

Mit dem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) können Ausbildungsuchende, von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitsuchende und Arbeitslose eine Finanzierung für eine Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung des Jobcenters oder der Arbeitsagentur erhalten. Sie erhalten damit eine Förderzusage. Der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter steht es jedoch frei, sich für oder gegen eine Maßnahme des Antragstellers zu entscheiden. Die Weiterbildung wird mit 100% gefördert.

Dieser Gutscheintyp kann bei lernen bohlscheid – beispielsweise – für Coachings eingesetzt werden.

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Bildungsurlaub NRW

Es handelt sich hierbei um eine bezahlte Freistellung von Arbeitnehmern bzw. von freien Mitarbeitern. Pro Jahr werden max. 5 Tage (bei einer 5-Tage-Woche) für berufliche und politische Weiterbildung gewährt. Der Antrag muss beim Arbeitgeber schriftlich spätestens 6 Wochen vor Kursbeginn eingereicht werden. Der Antrag auf den Bildungsurlaub darf nur abgelehnt werden, wenn zwingende betriebliche oder dienstliche Belange oder Urlaubsanträge anderer Arbeitnehmer entgegenstehen.

Weiterbildungsberatung in NRW

Bildungsscheck NRW

Gefördert werden Betriebe oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Zuschüssen zu einer Weiterbildung in Höhe von 50 % – höchstens jedoch 500 € pro Bildungsmaßnahme. Die andere Hälfte der Kosten tragen das Unternehmen oder die Beschäftigten selbst.

Voraussetzung: Ein Beratungsgespräch.

Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Bildungsprämie: Bildungsprämiengutschein oder Spargutschein (Weiterbildungssparen)

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit geringem Einkommen können alle 2 Jahre einen Bildungsprämiengutschein im Wert von max. 500 € oder 50 % erhalten. Der Prämiengutschein kann nur für Weiterbildungen eingesetzt werden, deren Veranstaltungsgebühr maximal 1.000 Euro beträgt (inkl. MwSt.). Voraussetzung für den Einsatz eines Spargutscheins ist ausschließlich das Vorhandensein eines entsprechenden Ansparguthabens nach dem Vermögensbildungsgesetz.

Voraussetzung: Ein Beratungsgespräch.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

WeGebAU

Die WeGebAU wurde durch das Qualifizierungschancengesetz abgelöst. WeGebAU ist eine Förderung für Betriebe, die geringfügig qualifizierten oder älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Weiterbildung und Qualifizierung bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschafft. Gefördert werden auch Beschäftigte in Zeitarbeitsunternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Berufsabschluss oder letzte geförderte Weiterbildung mindestens vier Jahre zurückliegen. Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer erhalten die Lehrgangskosten und einen Zuschuss zu den notwendigen übrigen Weiterbildungskosten. Der Arbeitgeber erhält unter bestimmten Voraussetzungen für den Zeitraum, in dem er seinen Mitarbeiter für die Weiterbildung freistellt, einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt. Ebenso erhält er eine Pauschale zu den Sozialversicherungsbeiträgen.

Bundesagentur für Arbeit und WeGebAU-Modell der Arbeitsagentur, Faltblatt zum WeGebAU-Modell

Aufstiegs-BaföG

Gefördert wird die berufliche Aufstiegsfortbildung, d. h. gefördert werden diejenigen, die sich fachlich gezielt auf eine Prüfung – z. B. zum Fachkaufmann/-frau – vorbereiten, aber auch Bachelorabsolventen, wenn sie eine Fortbildung absolvieren. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einkommens- und vermögensunabhängig einen Beitrag zu den Lehrgangs- und Prüfüngsgebühren in Höhe von max. 15.000 €. 40% der Förderung gibt es als Zuschuss. Für den Rest gibt es ein zinsgünstiges Bankdarlehen. 40% Darlehenserlass gibt es auf Antrag bei Prüfungserfolg und bis zu 66% Darlehenserlass bei Unternehmensgründung. Zusätzlich gibt es einen pauschalen „Kinderbertreuungszuschlag“ für Kinder unter 10 Jahren. Einkommens- und vermögensabhängig kann Unterhaltsförderung beantragt werden.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Weiterbildungsprämie

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter zahlen 1500 € für eine erfolgreich bestandene Abschlussprüfung. Dabei sind einige Voraussetzungen zu beachten:

Sie machen eine Umschulung.

Ihr Jobcenter oder Ihre Arbeitsagentur fördern Ihre Umschulung mit einem Bildungsgutschein.
Die Ausbildung, für die Sie die Prüfung ablegen, dauert mindestens 2 Jahre.
Sie haben die Umschulung zwischen dem 1. August 2016 und dem 31. Dezember 2023 begonnen.
Dann können Sie die Weiterbildungsprämie beantragen. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner.

Arbeitsagentur: Weiterbildungsprämie

Qualifizierungschancengesetz

Strukturwandel, Digitalisierung und Fachkräftemangel stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt die Weiterbildung der Mitarbeiter zum einen durch eine Qualifizierungsberatung, die individuell auf das Unternehmen abgestimmt ist, zum anderen durch Förderleistungen wie die Übernahme von Lehrgangskosten
und Zuschüsse zum Arbeitsentgelt.

Qualifizierungsoffensive WEITER.BILDUNG! der Bundesagentur für Arbeit

Weiterbildungsgeld

Als Bürgergeldempfänger*in erhalten Sie ab dem 1. Juli 2023 ein Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 € vom Jobcenter bzw. der Agentur für Arbeit, wenn Sie an einer berufsabschlussbezogenen Weiterbildung teilnehmen. Die Auszahlung erfolgt automatisch am Monatsende.

Bürgergeldbonus

Als Bürgergeldempfänger*in erhalten Sie einen Bürgergeldbonus in Höhe von 75 € vom Jobcenter bzw. der Agentur für Arbeit, wenn Sie an einer Weiterbildung mit einer Dauer von mindestens 8 Wochen teilnehmen und sofern kein Weiterbildungsgeld gezahlt wird. Die Auszahlung erfolgt automatisch am Monatsende.

Bürgergeld – Weiterbildung

Kreativitätstechniken

Kreativitätstechniken versuchen ein kreatives Verhalten von Personen oder Gruppen zu forcieren oder zu ermöglichen.

„Der beste Weg, gute Ideen zu erhalten, besteht darin, möglichst viele Ideen zu entwickeln.“ (Linus Pauling)

Die Walt Disney Methode

Sich einem Problem auch mal kreativ und frei von allen Einschränkungen annähern und die sonst so starre Herangehensweise hinter sich lassen? Dazu lädt beispielsweise die Walt-Disney-Methode ein.

Diese Methode ist nur eine von zahlreichen Kreativitätstechniken, die dabei helfen können, Denkanstöße zu geben, Visionen zu entwickeln und Ideen zu generieren. Neulich, während einer Weiterbildung sollte ich mich einem Problem widmen, das bisher als nicht lösbar galt und mit „das ist praktisch unmöglich“ abgestempelt wurde. Mit meiner Arbeitsgruppe verließ ich den Raum und wir setzen uns nach draußen auf einen Platz, auf die Stufen eines Gebäudes. Durch die leicht erhöhte Position, mit einer Aussicht auf Bäume und einen leeren Platz, hatten wir sofort einen offeneren Blick und eine freiere Denkweise, als im geschlossenen Raum, in dem wir uns schon längere Zeit aufhielten.

Die Walt-Disney-Methode gibt drei Phasen vor: man nimmt nacheinander die Rollen des/r Träumer*in, des/r Realist*in und des/r Kritiker*in ein. Dabei ist es besonders wichtig, in der jeweiligen Rolle zu verbleiben und diese nicht miteinander zu vermischen. Eine weitere Voraussetzung für diese, aber auch für alle anderen Kreativitätstechniken ist es, eine lockere und offene Haltung gegenüber der Methode mitzubringen und sich in ein komplexes Thema einarbeiten zu wollen. Eine Herangehensweise, bei der nicht immer alles richtig gemacht werden muss und das Vertrauen darauf, dass im Laufe der Zeit etwas Gutes oder Wertvolles entstehen wird, unterstützt den Prozess enorm.

Der Träumer

In der Rolle des/r Träumer*in steht es im Vordergrund völlig abwegige Ideen zu entwickeln und auch die utopischsten Vorschläge zu nennen, ohne diese zu bewerten. Was wäre schön? Wie sieht meine Idealvorstellung aus? Was wäre vollkommen verrückt und abgedreht? Nichts ist tabu und keine Idee ist schlecht. Die Ideen aller Beteiligten werden schriftlich festgehalten.

Der Realist

Danach versetzt die Gruppe sich in die Rolle des/r Realist*in. In dieser Phase sucht man nach realistischen Lösungen für ausgewählte, beschlossene Ideen der ersten Phase. Was wird für die Umsetzung benötigt? Welche Informationen fehlen noch und wer könnte sich darum kümmern?

Der Kritiker

In der letzten Phase „Kritiker*in“ werden die Vorschläge nun kritisch überprüft: Wo liegen die Schwächen und was wurde übersehen? Was sind Risiken und was kann gar nicht funktionieren? Werden in dieser Phase Schwachpunkte aufgedeckt oder neue Fragestellungen formuliert, können in einer zweiten Runde die verschiedenen Phasen erneut durchlaufen werden. Durch diese Vorgänge werden die Ideen dann immer weiter verfeinert mit dem Ziel, dass alle Teilnehmenden der Arbeitsgruppe mit der Lösung zufrieden sind.

Die beschriebene Kreativitätstechnik unterstützt dabei gedankliche Blockaden aufzulösen, Probleme zu präzisieren oder Suchrichtungen zu erweitern und dabei dennoch einer vorgegebenen Struktur zu folgen, um zielgerichtet arbeiten zu können.

Kreativitätstechnik: Brainstorming

Neben dem klassischen „Brainstorming“ gibt es Abwandlungen wie das „Brainwalking“ oder „Brainwriting“, die zu den intuitiven Kreativitätstechniken gehören und bei denen die Assoziationen der Teilnehmenden im Vordergrund stehen. Dazu zählt ebenfalls die 6-5-3 Methode (6 Teilnehmende, je 3 Ideen, 5 Mal weitergeben). Der Methode liegt ein Arbeitsblatt zugrunde, auf das die Idee oder das Problem notiert wird sowie eine Tabelle (3×6). Je nach zu Beginn festgelegter Bearbeitungszeit (z. B. 5 Minuten) tragen die (im Idealfall) 6 Teilnehmenden nun drei Ideen in die drei Zeilen ein.  Nach Ablauf der Bearbeitungszeit wird das Arbeitsblatt im Uhrzeigersinn an den/die Nachbar*in weitergegeben. Auf dem neuen Arbeitsblatt wird nun versucht, die bereits genannten Ideen aufzugreifen, zu ergänzen oder weiterzuentwickeln. Die neuen Ideen trägt die teilnehmende Person in die nächste freie Zeile ein. Das Arbeitsblatt wird so lange weitergegeben, bis alle Zeilen ausgefüllt sind. Diese Kreativitätstechnik wird genutzt, um mit großer Schnelligkeit viele, auch ungewöhnliche Ideen einer Arbeitsgruppe zu erhalten.

Kreativitätstechnik: Die Osborn-Checkliste

Eine weitere Kreativitätstechnik ist die sogenannte „Osborn-Checkliste“. Die Anwendung dieser Technik bietet sich an, wenn ein Projekt bereits fortgeschritten ist und vorhandene Ideen, Produkte und Prozesse kreativ verbessert und weiterentwickelt werden sollen. Durch die Abarbeitung von 10 Fragen bietet sich die Möglichkeit, neue Perspektiven auf bestehende Ideen zu gewinnen. Durch die Beantwortung der verschiedenen Fragen erhält man zahlreiche Anregungen, mit denen das Projekt oder Produkt weiterentwickelt werden kann. Die Fragen sind beispielsweise: „Gibt es einen anderen Anwendungsbereich, wofür kann es noch verwendet werden?“, „Welche Veränderungen könnten vorgenommen werden, welche Eigenschaften lassen sich umgestalten?“ oder aber auch „Kann man es vergrößern/verkleinern, lässt sich etwas hinzufügen/wegnehmen, lässt sich etwas verstärken/abschwächen?“. Weitere Fragen beziehen sich auf das Ersetzen oder Umordnen der bestehenden Strukturen oder auch das Kombinieren verschiedener Ideen.

Welche Kreativitätstechnik ist für welches Problem geeignet?

Dank spielerischer Techniken kann sich Ideen auf eine offene und experimentelle Weise gewidmet werden, die die Kreativität anregen, um völlig neue, noch nicht realisierte Lösungen zu finden. Doch die eine „richtige“ Kreativitätstechnik gibt es nicht. Gruppengröße, Erfahrungen und Zielvorstellungen spielen eine bedeutende Rolle und sollten bei der Auswahl bedacht bezogen. Insgesamt stellen sie jedoch alle Denkhilfen dar, mit deren Hilfe möglichst viele neue Ideen generiert werden können.

Business Model Canvas | Dein Geschäftsmodell auf einer Seite

Der Business Model Canvas (BMC) dient zur Visualisierung von Geschäftsmodellen und kann dabei helfen, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende Geschäftsmodelle zu hinterfragen oder zu verändern. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschäftslogik eines ganzen Unternehmens oder nur einzelner Angebote. Für Start-ups bietet der Business Model Canvas die Möglichkeit, ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell zu entwickeln.

Ein Geschäftsmodell (engl. Business Model) ist eine modellhafte Repräsentation der logischen Zusammenhänge, wie eine Organisation bzw. Unternehmen Mehrwert für Kunden erzeugt und einen Ertrag für die Organisation sichern kann. Geschäftsmodelle sind stärker denn je einem Änderungsdruck unterworfen.

Das Design von Geschäftsmodellen ist für etablierte Unternehmen eine entscheidende und zugleich komplizierte Angelegenheit. Oftmals werden Versuche der Neuausrichtung eines Geschäftsmodells durch Passivität und Widerstand ausgebremst. Dabei liegt in den bestehenden Technologien ein hohes Maß an neuen Wertschöpfungspotenzialen verborgen, welches durch ein entsprechendes Geschäftsmodell zu Tage gefördert werden könnte.

Der Business Model Canvas bietet eine erprobte und inzwischen weit verbreitete Form an, um Geschäftsmodelle übersichtlich darzustellen. Dies erleichtert es Geschäftsmodelle zu verstehen, zu besprechen, zu bewerten und zu optimieren.

Alexander Osterwalder und Yves Pigneur sind die Pioniere dieser graphischen Darstellung. Sie haben inzwischen einige Bücher zum Thema vorgelegt.

Am besten lernt man den Canvas natürlich in der praktischen Arbeit kennen

Material: Ein leeres Template der IHK München/Oberbayern.

New Work | Neue Arbeit – Neue Kultur

Was ist New Work?

New Work ist heute ein Sammelbegriff für neue Arbeitsformen. Diese neuen Arten der Arbeit und Zusammenarbeit sind notwendig, weil wir einen Paradigmenwechsel erleben. Wir haben die industriell geprägte Arbeitswelt hinter uns gelassen und sind zu einer Wissens- und Informationsgesellschaft geworden. Die Digitalisierung verändert unser tägliches Leben. Globalisierung und Demografischer Wandel üben zusätzlich Druck auf uns aus.

Die Arbeitswelt 4.0 entsteht durch die digitale Transformation in der neue Technologien Einzug halten. Ein weiteres Merkmal der Arbeit 4.0 ist die Vernetzung und Veränderungen in Arbeitsabläufen. Im Zuge dieser Entwicklung sind ganze Berufsbilder verschwunden, haben sich stark verändert oder entstehen neu.

Doch nicht nur die Umwelt verändert sich, auch die Anforderungen der Arbeitenden an eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit sind im Wandel begriffen. Für die Generation Y (ca. *1979-1998) und noch deutlicher für die Generation Z (ca. 1997-2012) steht nicht mehr nur die Bezahlung im Vordergrund, sondern sie haben weitergehende Anforderungen.

Auf diese Ausgangslage versucht New Work eine Antwort zu geben. Dabei ist New Work nicht als geschlossene Theorie mit einem definierten Satz an Methoden zu verstehen, sondern als Sammlung von Methoden, Strukturen und Zielen.

Was macht diese „Neue Arbeit“?

Alle Arbeitsformen dieses Denkmodells versuchen die Selbstbestimmung und die Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung der Arbeitenden zu stärken. Es sollen Freiräume geschaffen werden und die Arbeitsumgebung soll so ausgelegt sein, dass spontane Netzwerke entstehen können, die für die jeweilige Arbeit sinnvoll sind. Dies stellt hohe Anforderungen an die bauliche, organisatorische und technische Struktur der Arbeitsumgebung. Die Gestaltung von Büros oder die Auswahl einer Software für digitale Zusammenarbeit wird somit von einem simplen Beschaffungsproblem zu einem Problem des New Work. Neue Arbeitsformen finden unter anderem in Coworking-Spaces, Crowdworking oder Desk-Sharing ihren Ausdruck.

Viele Unternehmen besitzen eine starre Aufbauorganisation mit unterschiedlichsten Abteilungen. New Work durchbricht dieses System und verlangt die Einführung von sog. „Mixed Teams“ zur Erledigung verschiedener Aufgaben. Dadurch werden können wichtige Kompetenzen in ein Team eingebracht werden, die in einer einzigen Abteilung oft nicht zu finden sind. Teams werden immer fluider und immer stärker virtualisiert.

Die Kreativität aller Beteiligten im Arbeitsprozess soll gestärkt und die Agilität gefördert werden. Dazu haben sich in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlichste Methoden und Ansätze entwickelt. Drei Beispiele:

Auch das Konzept der Work-Life-Balance lässt die „Neue Arbeit“ hinter sich. Stattdessen wird von einigen Vertretern das Work-Life-Blending favorisiert. In diesem Ansatz verschmelzen Arbeitszeit und ‚Private Zeit‘. Die Grenzen werden fließend. Auch wenn sich dies zunächst vielleicht nicht wünschenswert anhört, so ist das Konzept für jeden, der schon einmal im Homeoffice gearbeitet hat, nichts neues. Die Entwicklung hin zum Work-Life-Blending ist längst im vollen Gange.

Auch die Führung verändert sich. In der „New Leadership“ oder „Führung 4.0“ verändert sich die Rolle der Führungskraft vom „Befehlsgeber“ hin zum Coach und „Facilitator“. Eine Führungskraft gibt eine Richtung vor und setzt einen Rahmen, die Mitarbeiter haben aber einen großen Freiraum für Entscheidungen und können eigenverantwortlich arbeiten.

Die Ansätze, Methoden und Wirkungsbereiche von New Work sind divers und Diversität, Freiheit, Verantwortung, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung sind sicherlich auch die übergeordneten Triebfedern von New Work.

Woher kommt die Idee einer „Neuen Arbeit“?

Das heutige Verständnis von New Work ist das Ergebnis einer Entwicklung. Am Anfang dieser Entwicklung stand Prof. Dr. Frithjof Bergmann. Seit 1958 hatte er eine Professur an der University of Michigan in Ann Arbor. Bergmann entwickelte das Konzept von New Work – der Neuen Arbeit. Seine einfache Definition war: „New Work ist die Arbeit, die ein Mensch ‚wirklich, wirklich‘ will.“ In einem Interview beschreibt er seine Ein- und Ansichten:

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Die Wurzeln sind durchaus politisch. Ende der 70er Jahre unternahm Bergmann mehrere Reisen durch verschiedene Ostblockstaaten und diagnostizierte schon zu dieser Zeit das Ende des Sozialismus. Anfang der 80er Jahre erlebte er, welche Auswirkung die Automatisierung auf die Automobilindustrie in den USA hatte. In Flint, wenige Kilometer von Ann Arbor entfernt, stand ein Automobilwerk von General Motors. Hier wurden Arbeiter entlassen, da ihre Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt wurden. Bergmann beschrieb die Arbeiter folgendermaßen: „Sie gingen ihrer Tätigkeit nach, ohne darin Erfüllung zu finden.“ Dem setzte Bergmann die Idee eines „Zentrums für Neue Arbeit“ entgegen. „New Work ist eine andere Art, Arbeit zu organisieren. Die Absicht ist, Arbeit so zu organisieren, dass sie nichts Gezwungenes ist, sondern man Arbeit tut, die man wirklich, wirklich will. Das ist, was ich seit vielen Jahren predige.“

Bergmann lehnt die klassische Lohnarbeit ab, da sie den Menschen an der Selbstverwirklichung hindere und seine Selbstbestimmung unmöglich mache. In der Arbeitswelt der Industrie unterwerfe sich der Arbeitnehmer der Arbeit, die Neue Arbeit (New Work) soll – so Bergmann – diesen Fehler korrigieren und die Freiheit des Arbeitenden ermöglichen.

Die Ideen von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung bilden die Grundlage für das traditionelle und das moderne Verständnis von New Work.

In einem Video nahmen einige Protagonisten der New-Work-Szene Abschied von Frithjoff Bergmann und beschrieben, wie sie durch Bergmanns Ideen geprägt wurden.

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Quellen: